Das ISEK

Stadtumbau beginnt mit dem ISEK

Die rund 45.000 Bewohner zählende Stadt Rodgau im Landkreis Offenbach gehört zu den 10 Kommunen, die sich 2017 erfolgreich um Aufnahme in das vom Land aufgelegte Städtebauförderprogramm „Stadtumbau in Hessen“beworben hatten.

Grundlage für die Umsetzung von Maßnahmen ist ein von der Stadt aufzustellendes Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK), das für die nächsten zehn Jahre den Handlungsrahmen der städtebaulichen Entwicklung für das Stadtumbaugebiet „Zwischen Rodau und Rodgausee“ vorgeben wird.

Zur Erarbeitung des ISEKs wurde ein geeigneter Dienstleister gesucht. Die NH ProjektStadt als Geschäftsbereich Stadtentwicklung der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/ Wohnstadt wurde in einem zweistufigen Auswahlverfahren ausgewählt und im März 2018 beauftragt.

Für das Stadtumbaumanagement wurde die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH aus Wiesbaden beauftragt.



Einbindung der breiten Öffentlichkeit

Rodgau legt besonderen Wert auf die Meinungen seiner Bürgerinnen und Bürger. Dies hat besondere Bedeutung in der Stadtentwicklung: damit der Stadtumbauprozess gelingen kann, muss eine breite Diskussion über die Planun­gen, Ziele und Maßnahmen im Quartier, über die Stärken und die Schwächen des Gebiets und die zukünftige Ausgestaltung der Lebensbereiche der Anwohner/innen und Bürger/innen mit allen Akteuren/innen geführt werden. Aus diesem Grund wurden während der Erstellung des ISEKs ein Stadtspaziergang und zwei große öffentliche Bürgerworkshops durchgeführt. Beim gut besuchten Stadtspaziergang am 5. Mai 2018 waren etwa die Aufenthaltsqualität am Standesamt, die Parkplätze, der Lärm und die Fuß- und Radwege zur Sprache gekommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschten sich außerdem eine Verkehrsberuhigung der Mainzer Straße, eine Verlagerung des Schwerlastverkehrs, mehr Aufenthaltsqualität und mehr Sicherheit für Radfahrer an einigen neuralgischen Punkten.

Am 15. Juni 2018 wurde dann gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern u.a. in die Leitbildentwicklung eingestiegen: Was ist ein Leitbild der Stadtentwicklung, wozu dient es? Welche Leitvorstellungen sind für das Wohnen und Arbeiten im Quartier wichtig? Was macht Rodgau, was macht Ihr Quartier aus? Welche Vorstellungen haben Sie zur zukünfti­gen Entwicklung?

Im nächsten Schritt wurden die dort erarbeiteten, übergeordneten Handlungsziele im Rahmen einer Projektwerkstatt am 8. August auf konkrete Maßnahmen und Projekte heruntergebrochen. Die Projekte, die daraus entstehen, können durch das Land Hessen mit bis zu 63 Prozent gefördert werden.



Was ist das Ziel des Stadtumbaus?

Ziel des Programms ist es, städtebauliche Maßnahmen zu Klimaschutz, Klimaanpassung sowie zur Anpassung an demografische und wirtschaftsstrukturelle Veränderungen in einem integrierten Ansatz zu vereinen. Während des zehnjährigen Förderzeitraums soll Rodgau u. a. in die Lage versetzt werden, städtebauliche Maßnahmen zum Klimaschutz umzusetzen und sich auf die Folgen des Klimawandels vor Ort einzustellen. Bei der Anpassung der Stadt- und Siedlungsstrukturen spielen Wasser- und Grünflächen, die sogenannte grüne und blaue Infrastruktur, für die Kühlung von Quartieren, die Versickerung von Niederschlägen und Steigerung der Lebensqualität eine wichtige Rolle.

Auch der demografische und der wirtschaftsstrukturelle Wandel sind für das Programm von zentraler Bedeutung. Hiermit eng verknüpft ist auch die Wohnraumversorgung. Die örtliche Wohnraumversorgung soll mit vorbereitenden und infrastrukturellen Maßnahmen im Wohnumfeld gestärkt werden. Dazu können zum Beispiel der Abbruch von Gebäuden, Grundstücksneuordnung in Bezug auf Brachen, Baulücken und Altgewerbestandorten mit dem Ziel der Schaffung von Wohnraum, aber auch die Herstellung der zugehörigen sozialen Infrastruktur, die Erschließung für den Fußgänger- und Radverkehr sowie die Förderung öffentlicher Grünflächen und Kinderspielplätzen gehören.

Das ISEK für Stadtumbaugebiet „Zwischen Rodau und Rodgausee“ soll ziel- und handlungsorientiert sein und sich durch eine hohe Akzeptanz bei den beteiligten Akteur/innen sowie der Bewohnerschaft auszeichnen. Es soll ein Leitbild für den Stadtteilentwicklungsprozess formulieren, das durch Ziele konkretisiert und in Maßnahmen und Projekten ab 2019 umgesetzt wird. Ziel ist es, das Profil des spezifischen örtlichen Stadtumbaus zu definieren.

Das Gebiet weist Entwicklungsbedarfe in unterschiedlichen Handlungsfeldern auf, der Fokus liegt insbesondere auf der Innenentwicklung des Stadtteils Dudenhofen, aber auch auf der Entwicklung und Freihaltung klimawirksamer Flächen und der Vernetzung des Stadtteils mit den angrenzenden Freiräumen (blaue und grüne Infrastruktur). Die vorgesehenen städtebaulichen Maßnahmen sollen zu einer aktiven Gestaltung des demographischen und des wirtschaftsstrukturellen Wandels beitragen, eine nachhaltige Entwicklung des Stadtteils Dudenhofens sichern und den Klimaschutz fördern. Die Potenziale des Stadtteils gilt es zu aktivieren, damit sollen auch positive Strukturwirkungen über die Fördergebietsgrenzen hinaus erzielt werden.



Rodgau will den demografischen Wandel aktiv gestalten

Die Bevölkerung Dudenhofens wird zunehmend älter und stellt heute daher andere Bedürfnisse an die Gestaltung ihres Wohnumfeldes als in den vergangenen Jahrzehnten.

Die Lösung könnte in der Optimierung von Infrastrukturen und Wohnungsangeboten liegen.

In Rodgau Dudenhofen könnten künftig neue Wohnangebote entstehen, insbesondere barrierefrei, aber auch Bestandsgebäude saniert werden. Überdies will man dafür sorgen, dass die gesundheitliche Versorgungsqualität gestärkt wird und neue Versorgungsangebote geschaffen werden, die dann auch für Seniorinnen und Senioren bequem zu Fuß zu erreichen wären.

Zusätzlich will man die Stärkung der Versorgungsangebote in diesem Quartier aktiv fördern und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum spürbar verbessern. Daneben sollen insbesondere über die Straßenzüge grüne Verbindungswege geschaffen werden, die zum Spazierengehen oder Radfahren einladen.



Ein grün-blaues Band für das Klima

Als Vorgabe für das Förderprogramm hatte die Landesregierung unter anderem die sogenannten grünen und blauen Infrastrukturen, also die Grün- und Wasserflächen, in den Mittelpunkt gestellt. Diese Anregung hat die Kommunalverwaltung sofort aufgegriffen und bereits in ihrer Antragsstellung das Ziel formuliert, Grünkorridore zu erhalten und weiterzuentwickeln und die Vernetzung des Stadtteils mit den angrenzenden Freiräumen herzustellen (u.a. fehlende Grünvernetzung zwischen Rodaupark und Rodgausee, bislang ungestaltetes und in die Umgebung nicht eingebundenes westliches Rodau-Ufer). Damit einher geht auch die Weiterentwicklung der innerstädtischen Grünräume. Von dieser Vernetzung erhofft man sich auch positive Effekte für das Stadtklima. So könnten weitere klimawirksame Flächen entwickelt und freigehalten werden.



Stadtumbau ist auf 10 Jahre angelegt

Am 31. Oktober 2018 wurde der ISEK-Entwurf beim Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Wiesbaden eingereicht. Insgesamt ist das Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ auf zehn Jahre angelegt.

Die Stadt Rodgau, allen voran Bürgermeister Hoffmann, freut sich, dass der Stadtumbauprozess mit der Erstellung des ISEK gestartet ist. Die vorgesehen enge Verzahnung von Beteiligung mit der Fachplanung bietet große Chancen und Vorteile für eine hohe Akzeptanz bei allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren. Gemeinsam gilt es, Rodgau weiterzuentwickeln und für die Zukunft fit zu machen.

Downloads


Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK)
Rodgau Dudenhofen


Projektwerkstatt Stadtumbau Rodgau
Dokumentation der Projektwerkstatt
am 8. August 2018


Leitbildwerkstatt am 16. Juni 2018
Protokoll 

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